Regenwasser zu nutzen ist für mich seit Jahren ein fester Bestandteil des nachhaltigen Alltags an der Küste. Auf meinem Grundstück spare ich nicht nur Frischwasser, sondern schütze auch die lokalen Grundwasservorkommen und passe mich den schwankenden Niederschlagsmengen besser an. Viele fragen mich: „Brauche ich dafür eine Genehmigung?“ In den meisten Fällen: nein — wenn man einige einfache Regeln beachtet. Ich stelle dir fünf sichere Auffangmethoden vor, die sich auf privaten Grundstücken meist genehmigungsfrei umsetzen lassen und erkläre, worauf ich persönlich achte, damit alles rechtssicher und praktisch bleibt.
Worauf kommt es rechtlich an?
Bevor ich ein System baue, prüfe ich kurz die lokalen Vorgaben. In Deutschland variieren Regeln je nach Bundesland und Kommune — manchmal gibt es Einschränkungen bei der Ableitung in die Kanalisation oder Vorgaben zur Versickerung. Wichtig ist:
Für die fünf Methoden, die ich gleich vorstelle, handelt es sich um einfache, meist offene Systeme ohne Druckleitungen oder Großspeicher — das reduziert den Aufwand für Genehmigungen deutlich.
Dachrinnen-Sammelkanister (klassisch und flexibel)
Meine erste und wohl unkomplizierteste Lösung: einfache Kanister oder IBC-Boxen, die unter ein Fallrohr gestellt werden. Vorteile: günstig, leicht zu installieren, mobil.
Ich nutze einen einfachen Adapter, der zwischen Fallrohr und Kanister gesetzt wird. So bleibt das System reversibel und beeinträchtigt weder Dach noch Kanal. Achte darauf, dass der Kanister oben geschlossen und kindersicher ist.
Versickerungsrigole mit kleinem Zisternenersatz
Wenn du keinen großen Speicher brauchst, ist eine Versickerungsrigole eine naturnahe Alternative: Regenwasser wird gesammelt und kontrolliert im Garten versickert. Ich habe so einen kleinen Kiesfilter unter einer Pflanzinsel angelegt.
Ich verbinde die Rigole mit einer Dachrinne über ein Laubfangsieb. Wichtig: Abstand zu Gebäudefundamenten beachten (mind. 5 m empfehlenswert) und keine Versickerung von verschmutztem Wasser (Garagendach, große kontaminierte Flächen).
Regentonnen im Hochbeet integrieren
Eine DIY-Lösung, die ich besonders mag: die Regentonne als Substrat-Speicher im Hochbeet. Dabei steckt die Tonne teilweise im Beet, mit perforiertem Deckel, sodass überschüssiges Wasser langsam in den Pflanzbereich gelangt.
Ich nutze dafür eine 200–300-l-Tonne und habe am Boden Löcher mit einem Sieb versehen, damit kein Bodenabrieb in die Tonne gelangt. Das spart mir Gießwasser im Sommer und gibt den Pflanzen bei Trockenphasen langsam Feuchtigkeit ab.
Mobile Regensammler und Faltbehälter
Für Mieter oder temporäre Lösungen sind mobile Faltbehälter oder faltbare Regenwassertanks ideal. Ich habe so einen 500-l-Faltbehälter auf dem Hinterhof stehen, der im Winter leicht entleert und weggeräumt werden kann.
Ich empfehle hochwertige Marken wie „Hozelock“ oder „Kingspan“ für stabile Lösungen; für sehr günstige Varianten eignen sich Faltbehälter von Outdoor-Marken. Achte auf UV-beständige Materialien und eine Abdeckung gegen Schmutz und Insekten.
DIY-Unterflurzisterne (klein und handhabbar)
Wenn du etwas handwerklich begabt bist, kann eine kleine Unterflurzisterne mit einer Sickerzone eine langfristige, unauffällige Lösung sein. Ich habe auf einem Nachbargrundstück eine 1.000-l-Zisterne gesehen, die ohne Genehmigung ausgegraben wurde — weil sie unterirdisch lag, keine Pumpen oder Druckleitungen hatte und das Wasser nur passiv genutzt wurde.
Wichtig ist, dass die Zisterne nicht direkt an die Kanalisation angeschlossen wird und die Versickerung kontrolliert erfolgt. Vorher kurz beim lokalen Bauamt nachfragen kann unnötigen Ärger vermeiden.
Praktische Tipps aus meiner Erfahrung
| Methode | Volumen | Genehmigungsrisiko | Vorteile |
| Dachrinnen-Kanister | 200–1000 l | sehr gering | einfach, mobil, günstig |
| Versickerungsrigole | niedrig (speichert vorübergehend) | gering | naturnah, fördert Grundwasser |
| Regentonne im Hochbeet | 200–300 l | gering | direkte Bewässerung, ästhetisch |
| Mobile Faltbehälter | 100–1000 l | sehr gering | flexibel, mieterfreundlich |
| Unterflurzisterne (klein) | 500–2000 l | mittel (lokal prüfen) | unsichtbar, große Kapazität |
Wenn du dich an die Grundsätze hältst — kein Anschluss an Trinkwassersysteme, kontrollierte Versickerung, Schutz vor Verunreinigung und kindersichere Abdeckungen — lassen sich viele Systeme ohne aufwändige Genehmigungen betreiben. Für größere, kommerzielle oder druckbetriebene Anlagen lohnt sich immer eine Rückfrage beim Bau- oder Wasserwirtschaftsamt. Ich helfe gern mit Praxisbeispielen aus meinem eigenen Garten, wenn du magst — schreib mir, und ich zeige dir Fotos von meinen Installationen und Materiallisten.