Sommer, Meer, Sand zwischen den Zehen — Strandtage mit Kindern sind für mich pure Lebensfreude. Gleichzeitig ärgere ich mich immer wieder über weggeworfenen Plastikmüll am Wasser. Deshalb packe ich seit Jahren plastikfrei für unsere Familien-Strandtage. Hier teile ich meine erprobte Checkliste, praktische Zero-Waste-Lunchbox-Ideen und Tipps für entspannte, nachhaltige Ausflüge an die Förde.
Meine Grundausstattung: Was ich grundsätzlich einpacke
Bevor ich an den Strand fahre, kontrolliere ich immer die Grundausstattung. Diese Dinge erleichtern den Tag enorm und reduzieren Einweg-Plastik:
- Mehrweg-Taschen (Canvas oder recyceltes PET) für Strandspielzeug und nasse Kleidung.
- Große Stranddecke aus Baumwolle oder aus recycelten Materialien, die sich gut ausschütteln lässt.
- Wasserdichte Tasche/Seesack für Wertgegenstände und feuchte Badesachen.
- Wiederverwendbare Trinkflaschen für Erwachsene und Kinder (Edelstahl oder Glas mit Schutzhülle).
- Mehrweg-Brotdosen in verschiedenen Größen (Bambus, Edelstahl, Tritan ohne BPA).
- Stoffservietten statt Papierservietten.
- Mehrweg-Besteck (Metall oder Bambus) und wiederverwendbare Strohhalme.
- Sonnenschutz (physikalische Sonnencreme in einer Tube oder Glasflasche, Sonnenhut, UV-Bademode).
- Taschenaschenbecher, falls geraucht wird — besser am Ende wieder mitnehmen.
Checkliste für die Tasche: kompakt und griffbereit
Damit ich vor Ort nichts vergesse, habe ich eine kompakte Checkliste, die ich vor jedem Strandtag durchgehe. Ich habe sie auch als kleine Tabelle zusammengestellt, die sich gut ausdrucken lässt:
| Item | Warum | Empfehlung |
|---|---|---|
| Mehrweg-Trinkflaschen | kein Mikroplastik, kühlt Getränke | Edelstahlflaschen wie Klean Kanteen oder Hydro Flask |
| Brotdosen | keine Einwegverpackungen | LunchBots, Monbento, Edelstahl-Boxen |
| Stoffbeutel | für Abfall oder nasse Teile | zusätzlicher Mesh-Beutel für Spielzeug |
| Stoffservietten & Besteck | weniger Müll | Bambusbesteckset mit Leinenbeutel |
| Sonnenschutz | Gesundheit, Schutz vor UV | physikalische Mineral-Sonnenschutzmittel |
Zero-Waste-Lunchbox-Ideen, die Kinder lieben
Gutes Essen macht den Strandtag perfekt — und plastikfrei funktioniert das wunderbar, wenn man ein paar Regeln beachtet: ausgewogen, kindgerecht und leicht zu essen. Ich packe die Brotdosen so, dass alles offen und einladend aussieht.
- Müsliriegel selber machen: Haferflocken, Erdnussbutter, Honig, Nüsse und Trockenfrüchte. In kleine Wachspapier-Stücke eingewickelt halten sie sich gut.
- Gemüsesticks mit Hummus: Karotten, Gurken, Paprika in Streifen, dazu Hummus in einem kleinen Glas (oder in einer Dipschale aus Edelstahl).
- Energie-Bällchen: Datteln, Nüsse, Kakaopulver und Kokosraspel — kleben nicht und sind sättigend.
- Sandwiches im Mehrwegbeutel: Vollkornbrot, Avocado, Frischkäse, Salat und Tomaten. Ich packe sie in eine wiederverwendbare Sandwich-Wrap aus Baumwolle (oder in eine Brotdose).
- Obst: Beeren in einem kleinen Siebbehälter, Apfelspalten (mit Zitronensaft beträufelt, damit sie nicht braun werden) oder Bananen — leicht zu essen und praktisch.
- Kalte Pastasalatgläser: Pasta aus Hartweizen, bunte Paprika, Olivenöl, Kräuter und Kichererbsen – in einem Schraubglas transportiert, bleibt es frisch und tropft nicht.
Tipps zum Verpacken — plastikfrei und praktisch
Ein paar Tricks haben sich für uns bewährt:
- Bienenwachstücher statt Frischhaltefolie: Ich nutze sie, um Brot, Käse oder Gemüsestücke abzudecken. Sie lassen sich leicht reinigen und riechen angenehm nach Wachs.
- Schraubgläser für Joghurt, Salate und Dips: Glas ist schwerer, aber dicht und wiederverwendbar. Kleine Mason-Jars sind ideal.
- Getrennte Fächer in der Brotdose: So bleibt Brot knusprig und Obst saftig ohne zu vermischen.
- Kühltasche mit Kühlakkus: Statt Eis in Plastiktüten nehme ich wiederverwendbare Kühlakkus — das schützt Essen vor Verderb.
Spielzeug & Beschäftigung ohne Einwegplastik
Kinder brauchen am Strand Sandförmchen — aber Plastikformen brechen schnell und landen im Müll. Ich habe ein Bündel Alternativen:
- Holz- oder Metall-Schaufeln (langlebig).
- Sandformen aus recyceltem Kunststoff oder aus Silikon (langlebig, BPA-frei).
- Eimer, die aus robustem Material bestehen — oder alte Eimer wiederverwenden.
- Bastelset für Strandbilder: gesammelte Muscheln, etwas Schnur und Stoffreste zum Mitnehmen und wiederverwenden.
Umgang mit Müll vor Ort
Auch mit bester Vorbereitung kommt manchmal Müll zusammen. Deshalb habe ich immer einen kleinen Plan B:
- Ein faltbarer Stoffbeutel für den Müll — getrennt für Restmüll und Recycling, wenn möglich.
- Hände-Desinfektionsgel in Glasflasche oder Nachfüllflasche, um Essensreste ohne feuchte Tücher zu entfernen.
- Wenn kein Mülleimer vorhanden ist: alles wieder mit nach Hause nehmen. Ich erkläre das den Kindern als Teil unserer Verantwortung gegenüber dem Meer.
Praktische Produktvorschläge (die ich selbst empfehle)
Einige Produkte haben sich bei uns bewährt. Ich nenne Marken nicht aus Werbung, sondern weil sie robust und plastikarm sind:
- Edelstahl-Trinkflaschen von Klean Kanteen oder Hydro Flask — halten kalt und sind langlebig.
- Lunchboxes von Monbento oder LunchBots — praktische Trenneinsätze, robust und spülmaschinenfest.
- Bienenwachstücher von Bee’s Wrap oder DIY-Varianten — ersetzen Frischhaltefolie.
- Mason-Jars für Salate und Joghurt — vielseitig und dicht.
Am Ende zählt weniger Perfektion als die Absicht: Ich erkläre meinen Kindern, warum wir plastikfrei packen, lasse sie beim Einpacken helfen und mache daraus ein Ritual. Auf diese Weise werden Strandtage nicht nur schöner, sondern auch lehrreich — und wir tragen gemeinsam dazu bei, unsere Förde sauberer zu halten.